"Ich wollte für die Menschen da sein"
Monsignore Walter Holzheimer wurde vor 60 Jahren zum Priester geweiht - Feiern in St. Pius und Herz Jesu
Dankbarkeit und Nächstenliebe: diese Begriffe zogen sich als Leitfaden durch die beiden Gottesdienstfeiern zum 60-jährigen Weihejubiläum von Monsignore Pfarrer Walter Holzheimer „Ich werde weiterhin tun, was ich kann, wenn es der Herr zulässt“, sagte der 86-Jährige am 13. März beim Gottesdienst in der St. Pius-Kirche (siehe auch "Zur Person").
Am Freitag zuvor hatte der gebürtige Rhöner, der seit 2005 als Ruhestandspfarrer in der Pfarreiengemeinschaft Zum guten Hirten mithilft, bereits in der Herz-Jesu-Kirche sein seltenes Weihejubiläum gefeiert. Verwandte, Gemeinde und befreundete Seelsorger begleiteten ihn an beiden Tagen.
Er sei „sehr dankbar“ für alle Menschen, die ihm seitdem begegnet seien, die ihn begleitet und unterstützt hätten, sagte der Geistliche. Allen voran nannte er Sissi Dillinger, die ihn als Haushälterin seit fast 20 Jahren „rundum bestens versorgt“.
Warum er Priester geworden ist? „Ich wollte für die Menschen da sein“, das hat Walter Holzheimer, der 2007 zum Monsignore ernannt worden ist, auf die Frage von Franz Kraft geantwortet. Der Pfarrer von Erlenbach, der mit Holzheimer unter anderem über die Schönstatt-Bewegung verbunden ist, hielt die Predigt am Sonntag. „Der Mensch ist der Weg der Kirche“, betonte Pfarrer Kraft, der vor kurzem sein 40-jähriges Weihejubiläum gefeiert hat. Gott gehe auf die Menschen zu. „Das sind Werte, an denen wir als Kirche des 21. Jahrhunderts festhalten müssen“, sagte Kraft.
Walter Holzheimer hat dies stets getan, als Kaplan, Priester, Religionslehrer, als Altenseelsorger. Er wollte den Menschen immer vermitteln: „Glaube ist kein Zwang, keine Belastung.“ Gott akzeptiere Schwächen, sei gütig und menschenfreundlich.
„Ein Leben für Gott und die Menschen“, so beschrieb Pius-Pfarrgemeinderatsvorsitzender Armin Rasch Holzheimers Wirken. Selbst gesundheitliche Beeinträchtigungen hätten ihn nicht von seinem Einsatz und der Unterstützung für die Gemeinden abgehalten, sagte Rasch. „Es ist ein großer Anker für uns, dass die christlichen Kirchen für die Seelsorge und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserer Stadt da sind“, würdigte Oberbürgermeister Jürgen Herzing. Segenswünsche überbrachte auch Dekan Martin Heim, der betonte, wie sehr sich das Priesterbild seit Holzheimers Weihe noch vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil geändert habe. „Die Kirche heute muss Teilhabe an dem, was Verantwortung braucht, für alle zulassen.“
Musikalisch umrahmt wurde der Sonntagsgottesdienst von Sissi Dillinger (Gesang und Orgel) sowie Organist Robert Eidenschink.
Zur Person:
Monsignore Walter Holzheimer
Walter Holzheimer wurde am 4. Juni 1935 in Schmalwasser/Rhön geboren und am 11. März 1962 von Bischof Josef Stangl in Würzburg zum Priester geweiht. Anfangsstationen waren Mömbris, Rimpar, Bad Brückenau und Ochsenfurt. Als Kaplan in Marktbreit unterrichtete er Religionslehre an Gymnasium und Realschule. 1968 kam er in die Pfarrei Pflochsbach, gab Unterricht in Lohr am Main. Von 1981 bis 1988 leitete er St. Pius in Aschaffenburg. Zusätzlich wirkte er als Altenseelsorger für das Dekanat Aschaffenburg-Stadt und als Religionslehrer an der Fachoberschule. 1988 wechselte Holzheimer als Pfarrer nach Margetshöchheim und wurde zum Diözesan-Altenseelsorger bestellt. Holzheimer wirkte als Alten- und Altenheimseelsorger, ehe er zum 1. September 2005 in den dauernden Ruhestand trat. Papst Benedikt XVI. ernannte ihn 2007 zum Monsignore. Als Ruhestandspfarrer unterstützt Holzheimer seitdem die Pfarreiengemeinschaft Zum guten Hirten in Aschaffenburg. Cornelia Müller
Unsere Pfarreiengemeinschaft dankt Herrn Pfarrer Holzheimer von Herzen für seinen unermüdlichen Einsatz und sein seelsorgerisches Engagement über so viele Jahre hinweg. Wir wünschen von Herzen Gesundheit und Gottes reichen Segen!