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Vor zehn Jahren startete Tilman Walk das Hilfsprojekt „Kenia-Bildung-Ausbildung“. Der pensionierte Mediziner und seine Ehefrau haben in diesem Jahrzehnt mit ihrem Engagement viel Gutes tun können. Vor 40 Besuchern hat der Arzt vor kurzem im Pfarrsaal von St. Pius Rückschau gehalten. 

Tilman Walks Verbindung zu Kenia geht noch weiter zurück. 1974 knüpfte er die ersten Kontakte mit der Missionsbenediktinerin Dr. Christiane Spannheimer, die damals wie Walk als Ärztin im Städtischen Krankenhaus in Aschaffenburg arbeitete. Die Schwestern hatten seit 1973 zunächst eine, später dann fünf weitere Missionsstationen in Kenia errichtet. In der Nähe des Mathare-Slums bei Nairobi, in dem 500.000 Menschen unter ärmsten Bedingungen leben, eröffneten die Benediktinerinnen eine Primary-School, eine Art Grundschule mit acht Jahrgangsstufen. Weil die „St. Scholastica Catholic School“ sich mit motivierten Lehrern und zahlreichen Erfolgen einen guten Namen machte, schickten auch viele wohlhabende Familien ihren Nachwuchs zu den Benediktinerinnen. Bis zu 1200 Kinder besuchen die Schule, die Hälfte der Plätze ist für Mädchen und Jungen aus den Slums reserviert. Diese zahlen kein Schulgeld, die Schule finanziert sich aus den Beiträgen der wohlhabenden Familien.  

Was der Schule aber fehlte, war ein ausreichend großes Wohnheim. Hier setzte das Kenia-Hilfsprojekt der Walks an: Mit Spenden aus der Pfarreiengemeinschaft Zum Guten Hirten, den Rotariern, der Aktion Sternsinger und vielen Privatleuten konnte neben der Primary-School ein Wohnheim für Kinder aus dem Mathare-Slum gebaut werden. 2013 wurde das Haus mit seinen inzwischen 320 Plätzen eingeweiht. 

Die Schwestern führen aber nur eine Primarschule. Eine Sekundarschule können die fähigen „Students“ aus dem Armenviertel nur anderswo gegen Schulgebühren besuchen, zudem fallen Kosten für Schuluniform, Wohnen, Verpflegung, und Schulmaterial an. Um den Besuch der weiterführenden Schule mit einem unserem Abitur ähnlichen Abschluss zu ermöglichen, beschloss das Ehepaar Walk, künftige Spendengelder für Stipendien einzusetzen. 39 junge Frauen und Männer wurden seitdem gefördert. Etwa 4000 Euro für die gesamten vier Jahre kostet ein Stipendium. Mindestens die Hälfte der geförderten Jugendlichen sollen junge Frauen sein. Einige unter ihnen studieren, beispielsweise Medizin, Agrarwissenschaften oder ein technisches Fach. Nach ihrem Examen können sie so ihr Wissen direkt vor Ort einsetzen, um die Lebensumstände der Menschen in ihrer Heimat zu verbessern.

Tilman (76) und Wiltrud Walk (75) sind jedes Jahr einmal auf eigene Kosten in Kenia, um die Fortschritte ihres Projekts zu überprüfen. Der Gynäkologe leistet dort auch selbst medizinische Hilfe, beispielsweise im „Uzima Hospital“, bei den „German Doctors“ im Mathare-Slum. 1700 Geburten verzeichnet das Hospital im Jahr, jetzt wurde es finanziert von dritter Seite mit weiteren Räumen ausgestattet. Finanzielle Unterstützung, beispielsweise für ein Ultraschallgerät, kommt auch vom Rotary-Club Aschaffenburg.

Spendenkonto:

Kirchenstiftung St. Pius, Aschaffenburg

Raiffeisenbank Aschaffenburg

IBAN: DE40 7956 2514 0001 4233 98

BIC: GENODEF1AB1

Conerlia Müller

 

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