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Gedenken an Pfarrer Albert Leutbecher

Einige Wegbegleiter erinnern sich im Gedenkgottesdienst.

Sich gemeinsam an einen sehr geschätzten Menschen erinnern: das konnten die Besucherinnen und Besucher des Gedenkgottesdienstes für den verstorbenen Pfarrer Albert Leutbecher vor kurzem in der St. Pius-Kirche. Pfarrer Leutbecher, der am 28. August im Alter von 85 Jahren in Mellrichstadt gestorben ist und in seiner Heimatstadt Fladungen beigesetzt wurde, war von 1997 bis 2008 letzter verantwortlicher Seelsorger in der damals noch eigenständigen Pfarrei St. Pius.

Auf Anregung des jetzigen Pfarrers OR Robert Sauer kamen während des Gottesdienstes, den die Diakone Alois Kern und Michael Völker mitfeierten, Frauen und Männer zu Wort, die mit Pfarrer Leutbecher ein Stück des gemeinsamen Wegs gegangen sind. Sicher hätten auch noch viele andere sprechen können. Sie erinnerten sich mit viel Dankbarkeit an ihn.

Beispielsweise Heike Roth, die ehemalige Leiterin des Kindergartens und der Krippe von St. Pius. Sie sprach von Pfarrer Leutbecher als „tollen Chef mit sehr viel Sachverstand und Interesse am Kindergarten.“ Heike Roth erinnerte sich an den Verstobenen als einen „sehr bescheidenen Menschen, der die Menschen, vor allem aber die Kinder, liebte. „Wenn er in die Schule ging, hatte er immer eine Kinderschar um sich herum.“

Andreas und Dorothea, die beide unter Pfarrer Leutbecher die verantwortlichen Oberministranten in der Pfarrei waren, hatten gemeinsam mit anderen Ex-Minis seinen Namen sehr kreativ buchstabiert und jeden Buchstaben mit einer besonderen Eigenschaft des Verstorbenen belegt: so beispielsweise Ruhe verbreitend, erkannte jeden und jede individuell an, richtig am Menschen interessiert, höflich, echter Seelsorger, Trara weggelassen, Thermoskanne fürs Taufwasser und vieles mehr.

Gabi Kern, deren Gemeinde-Mentor Pfarrer Leutbecher bei ihrer Ausbildung zur Gemeindereferentin und bis 2008 Dienstvorgesetzter war, blickte ebenfalls zurück: Er habe ihre Ausbildungsphasen „engagiert, interessiert und rücksichtsvoll“ begleitet. „Ich habe ihn erlebt als sorgfältigen, spirituellen und menschennahen Seelsorger“, sagte die ehemalige Gemeindereferentin. Am meisten habe sie seine Ehrfurcht vor den Menschen und sein großes Herz für Menschen in Not beeindruckt. Zu seinen Schützlingen hat beispielsweise die Familie Vidia aus Afghanistan gehört, die Pfarrer Leutbecher auf dem langen und schwierigen Weg vom Asylantrag bis zur Beheimatung in Aschaffenburg begleitet hat.  Sowohl Herr Vidia als auch sein Sohn waren ebenfalls Gast beim Gedächtnisgottesdienst und waren auch mit zur Beerdigung nach Fladungen gereist. „Wenn alle Menschen so wären wie Pfarrer Leutbecher, wäre die Welt eine bessere“, sagten sie.

Auch was die kirchlichen Entwicklungen betroffen hat, so bezeichnete Gabi Kern den Seelsorger als Mensch mit Weitblick. Er hat gemeinsam mit ihr, Pfarrer Matthias Rosenberger und den Gremien den Weg in die Pfarreiengemeinschaft Zum guten Hirten mit Herz Jesu und St. Pius mit zahlreichen Treffen, Arbeitskreisen, Logo- und Namensfindung und vielem mehr vorbereitet und auf den Weg gebracht.

Auch mit den Senioren hatte Pfarrer Leutbecher, der auch Altenseelsorger im Dekanat war, ein herzliches Verhältnis. Daran erinnerte Gisela Kirchen, die damals noch gemeinsam mit der damaligen Leiterin Rita Bergmann in der Seniorenarbeit aktiv war. Pfarrer Leutbecher habe die Interessen der älteren und alten Menschen sehr ernst genommen, er sei bei allen Veranstaltungen vor Ort gewesen, die Arbeit sei ihm sehr wichtig gewesen. Gisela Kirchen erzählte von einer Episode: In der Stadt sollte eine neue „Senioren-Residenz“ eröffnen. Pfarrer Leutbecher lehnte diese Bezeichnung ab. „Alte Menschen brauchen keine Residenz, sie brauchen ein Heim, eine Heimat“, sagte er damals. Für sie, so Gisela Kirchen, die bis vor wenigen Jahren gemeinsam mit Margot Erhard die verantwortliche Seniorenleitung in der PG Zum guten Hirten innehatte und sich bis heute ehrenamtlich hier einbringt, sei er „ein Heiliger“ gewesen. 

Mit zahlreichen Menschen aus der PG hat Pfarrer Leutbecher auch im Ruhestand und Jahre nach seinem Wegzug nach Mellrichstadt noch Kontakt gehalten. An Gabi Kern hat er im April 2025 einen Geburtstagsgruß geschickt und dabei schon seine schwere Erkrankung angesprochen. So schrieb er: „Die Boote sind schon bereit für die Reise. Gottes Segen auf dem Weg!“  Cornelia Müller

Fotos: Cornelia Müller/Matthias Witzel