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Das Kreuz als verbindendes Element auf einem gemeinsamen, soliden Fundament: So beschreibt Robert Eidenschink die von ihm konzipierte Skulptur, die er im Röderweg aufgestellt hat.

Zwei Jahre lang hat der 45-jährige Realschullehrer auf diesen Moment hingearbeitet. Alles an dem aus Eichenholz, Milchglas und Beton gefertigten, etwa anderthalb Meter hohen Kunstwerk strahlt Symbolkraft aus. Zum einen durch den Ort: Gut 45 Jahre lang stand an der Ecke Röderweg/Kneippstraße die evangelisch-lutherische Thomaskirche. Sie wurde 2011 stillgelegt und vor zwei Jahren ganz abgerissen.

Enger Kontakt

Zum anderen durch die Sichtnähe zur katholischen St. Pius-Kirche, die mit den evangelischen Glaubensbrüdern stets engen Kontakt pflegte und beispielsweise an der Thomaskirche einen ihrer Altäre bei den jährlichen Fronleichnamsprozessionen aufstellen durfte. Das Kreuz in allen Dimensionen steht dabei im Mittelpunkt. Das aus Beton gegossene Fundament zeigt seine Form, ebenso wie die aus Eichenholz und Glas zusammengefügten Teile. Eine Zeile aus dem Korintherbrief drückt die Verbundenheit der Gläubigen aus: »Die Liebe hört niemals auf«, selbst am Kreuz nicht. Die Buchstaben sind in Spiegelschrift geschrieben und erfordern ein kurzes Innehalten und Nachdenken des Betrachters. »Das Kreuz sagt uns auch, dass man sich manchmal im Leben plagen muss«, begründet es Eidenschink, der seit vielen Jahren Organist in St. Pius ist und sich als Vorsitzender der Sonetschko-Kinderheimhilfe sozial engagiert.

Bezahlt hat Eidenschink sein Kunstwerk aus eigener Tasche, Ortsansässige Firmen haben ihn bei den Materialien unterstützt, Andreas Kievelitz half beim Aufbau. Eidenschink hofft nun, dass sein Werk Beachtung findet bei Passanten und Anwohnern.

Die evangelische Kirchengemeinde hatte das Grundstück am Röderweg in Erbpacht an die Aschaffenburger Elsesser-Gruppe übergeben, die darauf Mietwohnungen errichtet hat. Weil Geschäftsführer André Elsesser von Eidenschinks Idee begeistert war, stellte er ihm eine Fläche vor dem Gebäude zur Verfügung. Auch Hansjörg Schemann von der Christuskirchengemeinde freut sich über Eidenschinks Engagement: Von einem Ort der Erinnerung an gemeinsames Beten und Glauben und einem sichtbaren Zeichen der Ökumene schreibt der evangelische Pfarrer auf der angebrachten Gedenktafel.

Weihe an Christi Himmelfahrt

Am Feiertag Christi Himmelfahrt, 10. Mai, hat das Werk den kirchlichen Segen erhalten. Nach der Messe um 9.30 Uhr in St. Pius weihten es Monsignore Walter Holzheimer und sein evangelischer Mitbruder Schemann im Beisein von rund 40 Besuchern und zahlreichen Ministranten ein.

Cornelia Müller

 

Für die Unterstützung bei der Umsetzung seiner Idee dankt Robert Eidenschink besonders:

André Elsesser

Andreas Kievelitz

Schlosserei Bergmann

Schreiner-Team Bessenbach

Glas Dreisbusch

Werbehaus Karasek

sowie

Monsignore Walter Holzheimer und Pfarrer Dr. Hansjörg Schemann.

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