Wie oft wohl das Wort „Danke!“ bei den Abschiedsfeiern für Kaplan Benjamin Schimmer gefallen ist? Das kann keiner mehr so recht sagen. Auf jeden Fall gab es von sehr vielen Seiten herzliche Worte des Dankes für den Kaplan, der zwei Jahre lang das Seelsorge-Team in unserer Pfarreiengemeinschaft unterstützt hat. Zum 1. September wechselt der in Dettelbach aufgewachsene Priester nun als Pfarrvikar in den Pastoralen Raum Schweinfurter Mainbogen, sein Dienstsitz wird im Pfarrhaus von Heidenfeld sein.
Gleich dreimal wurde Kaplan Schimmer in unserer Pfarreiengemeinschaft verabschiedet. Die offizielle Feier fand am 4. August in der Herz-Jesu-Kirche statt, eine Woche zuvor wurde zum letzten Sonntagsgottesdienst in St. Pius adieu gesagt, auch die kleine Gruppe der Dienstags-Gottesdienstbesucher verabschiedete sich.
Festgottesdienst und persönlicher Abschied in Herz Jesu
„Mir fehlen die Worte!“ Sichtlich gerührt war der 36-Jährige bei allen drei Abschieden. In der vollbesetzten Herz-Jesu-Kirche dankte Ordinariatsrat Pfarrer Robert Sauer dem Kaplan mit sehr persönlichen Worten für dessen engagiertes, zuverlässiges Mitwirken in allen Bereichen der Seelsorge, sowohl in der Pfarreiengemeinschaft als auch im pastoralen Raum Aschaffenburg. Als Beispiele nannte er neben den Eucharistiefeiern, Taufen oder Beerdigungen den Religionsunterricht in der Grünewaldschule, die Vorbereitung der Kinder auf die Erstkommunion, die Begleitung der Ministrantenschar, sein Wirken bei den Senioren und in Altenheimen.
„Wir werden viele Veränderungen in der Seelsorge erfahren, es wird immer wieder neue Herausforderungen geben. So müssen wir erfinderisch werden, wie wir auch in Zukunft die frohe Botschaft Jesu zu den Menschen tragen, so dass sie in deren Leben, in die heutige Zeit passt“, meinte Pfarrer Sauer. Er wünschte Benjamin Schimmer, „dass Du weiterhin offen bleibst für alle Veränderungen, für die Erwartungen und Bedürfnisse der Dir anvertrauten Menschen.“ Sauer appellierte an den jungen Priester, auch auf sich selbst gut zu achten, auf sich aufzupassen, um gesund zu bleiben. „Der gute Hirte lässt seine Herde nicht allein. Ich wünsche Dir, dass Du von Gott und guten Menschen an Deiner Seite getragen und gestützt wirst.“
Pfarrgemeinderatsvorsitzende Birgitta Dahedl dankte Kaplan Schimmer für das „gute Miteinander“. Er sei „uns allen in diesen zwei Jahren sehr ans Herz gewachsen.“ Die Zusammenarbeit nannte Birgitta Dahedl „schön, unterhaltsam, inspirierend, harmonisch und unkompliziert.“ Sie fuhr fort: „Du bist immer ein willkommener Gast hier bei uns!“
Besonders berührt war Benjamin Schimmer von den Abschiedsworten und Geschenken der Ministranten. Die beiden Oberministranten Christiane Müller und Leonard Witzel betonten, dass erst der Kaplan eine „große Gemeinschaft“ aus den Mini-Gruppen der Pfarreien Herz Jesu und St. Pius gemacht habe. Sie erinnerten an gemeinsame Aktionen und Erlebnisse wie das Mini-Wochenende oder die Faschingsfeiern. Zum Abschied und zur Erinnerung hatten die Minis eine Stola gebastelt und alle unterschrieben, dazu gab es ein Fotoalbum mit Bildern aus den vergangenen zwei Jahren. „Wir danken Ihnen für diese tolle gemeinsame Zeit und sind sicher, dass Sie alles Künftige ebenso meistern werden.“
Schimmer nahm die guten Wünsche mit sichtlicher Rührung an und dankte allen, die zu seinem Abschied gekommen waren. „Bitte tragen Sie mich weiterhin im Herzen, so wie ich Sie und Euch im Herzen tragen werde.“ Er habe in den vergangenen zwei Jahren von allen viel dazugelernt und gehe mit „wunderschönen Erlebnissen und Erfahrungen“.
Nach der feierlichen Messe, die musikalisch vom Gesangsverein Edelweiß aus Heimbuchenthal unter der Leitung von Markus Heinrich sowie Niklas Steinzer an der Orgel begleitet wurde, gab es im Hof der Kita Herz Jesu noch ausreichend Gelegenheit, sich persönlich vom Kaplan zu verabschieden. Der Pfarrgemeinderat hatte zur Begegnung eingeladen und die Bewirtung übernommen.
Abschied von den "Dienstags-Gottesdienstbesuchern" in St. Pius
Eine spontane Begegnung nach dem Dienstagsgottesdienst hatte es wenige Tage vorher in St. Pius gegeben. „Wir sind traurig, dass es der letzte Dienstagsgottesdienst mit Ihnen in unserer kleinen Schar ist, aber wir sind dankbar für die zwei Jahre, die Sie zu uns geschickt wurden. Es war einfach schön!“ fasste Irene Neuber, eine der treuen Dienstags-Besucherinnen, kurz und einprägsam zusammen. Edith Reinartz hatte ihre guten Wünsche und Dankesworte für Kaplan Schimmer in Reimform zusammengetragen und ein Geschenk im Namen der Gruppe überreicht. Als Überraschung für den jungen Priester hatten einige Ehrenamtliche zum Umtrunk nach der Messe auf dem Kirchplatz eingeladen.
Ein Hirtenstab zum Abschied aus St. Pius
Mit vielen Emotionen verlief der Abschied beim letzten Sonntagsgottesdienst in St. Pius. „Die Feier findet zwar in Herz Jesu statt, aber so können wir Dich doch nicht aus St. Pius gehen lassen!“ betonte Organist Robert Eidenschink. Rund 90 Gottesdienste am Sonntag oder unter der Woche und zu den Seniorennachmittagen habe Eidenschink den Kaplan an der Orgel begleitet. Als Symbol für den „gute Hirten“, den Schimmer verkörpere, hatte ihm Eidenschink einen Hirtenstab ausgesägt und das sehr rührende Lied „Gott schütze und behüte Dich“ angestimmt.
Fotos von den drei Verabschiedungen sehen Sie hier. Cornelia Müller
Ausschnitte aus dem Gottesdienst am 4. August in der Herz-Jesu-Kirche: