header

Vorab: Seit einem guten Jahr gibt es in unserer Pfarreiengemeinschaft eine Klimagruppe. Gründerin und Leiterin ist Christine Körner. Zehn Frauen und Männer sind aktuell dabei. Mit Aktionen in unserer PG möchte die Gruppe den Klimaschutz immer wieder zum Thema machen, beispielsweise durch Info-Abende, Vorträge, Repair-Café, die Pflanzung bienenfreundlicher Stauden und Blumen und vieles andere mehr. Auch in Gottesdienste bringt sich die Gruppe immer wieder ein. Coronabedingt sind die Aktivitäten derzeit leider sehr reduziert. Wer mitmachen möchte, kann sich wenden an Christine Körner, Tel. 0 60 21/29 99 78. Herzliche Einladung!

Christine Körner und weitere Teilnehmer aus der Klimagruppe sind privat seit kurzem auch Mitglieder der neu gegründeten Genossenschaft ADAM FAIRkaufen e.G. Deren Ziel ist der Aufbau einer lokalen Einkaufs- und Verbrauchergenossenschaft und die Eröffnung eines neuen Unverpackt-Ladens in Aschaffenburg. Dazu werden weitere Genossenschaftsmitglieder gesucht, die sich mit einer einmaligen Einlage von 150 Euro beteiligen möchten.

Im folgenden Brief erklärt Christine Körner, um was es genau geht.

"Sehr geehrte Damen und Herren,

ich wende mich an Sie, um Ihnen ein Projekt vorzustellen, das seit knapp einem Jahr in Aschaffenburg in Planung ist. Es geht dabei um den Aufbau einer lokalen Einkaufs- und Verbrauchergenossenschaft, die zum Ziel hat,

  • fair, nachhaltig und umweltschonend erzeugte Produkte
  • möglichst regional eingekauft
  • weitestgehend unverpackt oder sinnvoll verpackt
  • wenn möglich in Bioqualität
  • und in saisonalem Sortiment anzubieten.

Unter dem Namen ADAM FAIRkaufen e.G. hat die Genossenschaft bereits die Hürde der Zulassung durch den Prüfungsverband deutscher Konsum- und Dienstleistungsgenossenschaften e.V. genommen und ist seit dem 10. November 2020 eine eingetragene Genossenschaft. Auch beim Wettbewerb „Company Battle“ der Technischen Hochschule Aschaffenburg konnte der Initiator Stefan Kistner mit seinem Genossenschaftskonzept die Jury überzeugen und gewann den Social Impact Preis, der ihm die Unterstützung durch den Lehrstuhl Betriebswirtschaft für kleine und mittlere Unternehmen (Prof. Dr. Boris Bauke) einbrachte; mit Hilfe dreier Studenten des Lehrstuhls konnte inzwischen ein Marketing-Konzept entwickelt werden.

Laden gesucht

Aktuell geht es jetzt darum, einen Laden – möglichst zentrumsnah – zu finden (Verhandlungen sind bereits im Gange). Außerdem werden weitere in der Region Aschaffenburg ansässige Bauern, Lebensmittelerzeuger und Hersteller von Haushaltswaren gesucht. (Mit an Bord sind z. B. schon der Biobauernhof „Berghof“ aus Schöllkrippen, das Unternehmen „Schlaraffenburger“ und die Molkereigenossenschaft „Schrozberger“).

Wesentlich für die Realisierung der Genossenschaft ist allerdings auch, noch mehr Mitglieder zu finden, die sich einen oder mehrere Anteile erwerben (150 Euro pro Anteil) und so das Projekt auf einen sicheren finanziellen Sockel stellen. Bisher gibt es rund 80 Mitglieder, gebraucht werden 150, damit eine solide Finanzierung gewährleistet ist. Unter den Mitgliedern befinden sich u. a. auch zwei Stadträte, Dr. Robert Löwer und Bernhard Schmitt, der auch Mitglied im Aufsichtsrat der Genossenschaft ist. Im Vorstand ist Jutta Wolf, die ehemalige Geschäftsführerin der Bund Naturschutz-Ortsgruppe Aschaffenburg und Initiatorin des alljährlichen Ökomarktes auf dem Marktplatz. Weiterhin finden sich in der Genossenschaft einige Mitglieder der Initiative „Gemeinsam grün – Laudato Si“ aus der Pfarreiengemeinschaft Glattbach-Johannesberg, Mitglieder der Klimagruppe der Pfarreiengemeinschaft Zum guten Hirten und aus der Gemeinde der Christuskirche, die auch die Heimat von Stefan Kistner ist. Aus dem Glauben heraus Verantwortung für die Schöpfung zu übernehmen war seine stärkste Motivation für dieses Projekt.

"Im Sinne der Kirche"

Dass dieses Vorhaben auch ganz im Sinne der Kirche ist, kann vielleicht folgender Ausschnitt aus den Zehn Thesen zum Klimaschutz der deutschen Bischöfe vom 29. Januar 2019 belegen:

Die Veränderung der Konsumgewohnheiten ist darum ein entscheidender Beitrag zur Klimagerechtigkeit. Dabei geht es nicht um die Einschränkung der Lebensqualität, sondern um ein anderes, ein gutes Leben, bei dem nicht der Besitz im Vordergrund steht. Auch in der Ernährung und im Umgang mit Lebensmitteln ist ein Umdenken erforderlich. Den Vorrang sollen Lebensmittel aus einer nachhaltigen Landwirtschaft haben, überwiegend regional und saisonal erzeugt und vermarktet (S. 24).

Und in den „Handlungsempfehlungen der Dt. Bischofskonferenz: Schöpfungsverantwortung als kirchlicher Auftrag“ heißt es auf S. 2:

Als Christinnen und Christen nehmen wir Verantwortung für den Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen und Mitgeschöpfen wahr und achten auf eine gerechte Verteilung der Ressourcen zwischen den heute lebenden Menschen und künftigen Generationen. Wir brauchen Mut zur Umkehr und die Bereitschaft zum Teilen und zum Maßhalten.

Deshalb ist es meine Bitte an Sie, Ihre Möglichkeiten zu nutzen, um diese Idee zu unterstützen.

Eine persönliche Begegnung ist aufgrund der momentanen Einschränkungen nicht möglich. Stefan Kistner und sein Team bieten jedoch Videokonferenzen für Interessierte an.

Ich würde mich sehr über eine Reaktion freuen, danke Ihnen für Ihr Interesse und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Christine Körner

(für die Genossenschaft „ADAM FAIRkaufen eG “

Leiterin der Klimagruppe der PG Zum guten Hirten)"

Weitere Informationen: www.adam-fairkaufen.de

 

 

­