Nach zehn Jahren verabschiedet sich Wiltrud Walk aus dem Krankenhaus-Besuchsdienst.
Zehn Jahre lang hat Wiltrud Walk aus St. Pius mindestens einmal monatlich Patienten aus der Pfarreiengemeinschaft Zum guten Hirten im Klinikum besucht. Die 77-Jährige hat den kranken Menschen dort die Grüße und Genesungswünsche aus ihrer Heimatpfarrei übermittelt und für alle ein gutes Wort gehabt. In diesen zehn Jahren hat sich Wiltrud Walk sehr viele Sorgen und Nöte angehört und versucht, die Patienten zu ermutigen, ihnen die Angst vor der Krankheit zu nehmen, sie aufzubauen.
Getan hat sie dies in der ihr eigenen, unnachahmlichen Art: Immer mit einer Rose in der Hand, dazu ein kleines selbstgeschriebenes Kärtchen mit besten Genesungswünschen. Oft kam es, so erzählte Wiltrud Walk, zu längeren Gesprächen am Krankenbett. Sie hat einfach zugehört, und das hat vielen Menschen oft schon sehr geholfen. Die Patienten haben dabei sicher auch gespürt, dass sie selbst am eigenen Leib Erfahrungen mit Krankheit machen und aushalten musste.
Oft sei sie freundlich empfangen worden, war willkommen. Manches Mal, so sagt die engagierte Christin, sei sie auch mehr oder weniger abgewiesen worden. „Aber rausgeschmissen hat mich noch niemand!“ so ihre Worte.
Zwischen vier und zwölf Patienten standen jeweils auf der Besuchsliste – das ist eine Menge, und das muss man selbst erst einmal aushalten. Die 77-Jährige erzählt, dass es für sie selbst auch anstrengend war, dass sie viel Leid sehen musste. „Aber es hat mir auch viel Freude gemacht“, so ihre Bilanz.
Nach zehn engagierten Jahren legt Wiltrud Walk nun den Besuchsdienst in andere Hände legen und hört auf, will aber bei Engpässen gerne ab und zu noch aushelfen.
Die Pfarrgemeinde, vor allem aber alle, die als Patientin und Patient im Klinikum waren und ihren Besuch empfangen durften, sie alle danken von ganzem Herzen für ihren Einsatz, für ihre Zeit, für ihr Mitgefühl und ihre christliche Mitmenschlichkeit, das betonten sowohl Pfarrer Florian Judmann als auch Pfarrgemeinderatsvorsitzender Armin Rasch bei der Verabschiedung in der St. Pius-Kirche (Foto). comü
Hintergrund: Krankenhaus-Besuchsdienst
Ihr Ehrenamt hat Wiltrud Walk mit anderen Helfern ausgeübt, ein „eingeschweißtes Team“, wie sie sagt. Seit gut zehn Jahren gibt es nun den Krankenhaus-Besuchsdienst in St. Pius und Herz Jesu, damals ins Leben gerufen von der ehemaligen Gemeindereferentin Gabi Kern. Immer noch sind einige Teilnehmer von damals dabei, auch neue Gesichter sind dankenswerterweise dazugekommen.
Einmal in der Woche macht sich ein Mitglied des ehrenamtlichen Besuchsdienstes unserer beiden Gemeinden auf den Weg ins Klinikum Aschaffenburg-Alzenau, um dort Gemeindemitglieder der jeweiligen Gemeinde (Herz Jesu bzw. St. Pius) zu besuchen. Die christliche Sorge um die Kranken ernst nehmen ist ein ebenso wichtiges Anliegen wie die Verbindung zu halten zu den Gemeindemitgliedern im Krankenhaus.
Es handelt sich um ein offenes Angebot zum Gespräch, bei dem der Patient mit seinen Bedürfnissen und Wünschen im Mittelpunkt steht. Es kann über all das gesprochen werden, was der Patient einbringt, oder das Gespräch vom Patienten beendet werden, wenn es zu viel wird, oder der falsche Moment ist. Das Angebot richtet sich an alle Gemeindemitglieder, die keinen Einwand gegen einen Besuch durch die Kirche angemeldet haben.
Mitmachen kann bei dem Dienst im Prinzip jede(r), die/der die Bereitschaft, Eignung und persönliche Reife mitbringt, sich auf das Gegenüber einzulassen und einen persönlichen Weg respektvoll und wertschätzend im Geiste des christlichen Glaubens zu begleiten.
Bedarf ist weiterhin da: wer sich also beim Krankenhaus-Besuchsdienst einbringen möchte, ist sehr willkommen und kann sich gerne ans Pfarramt wenden.
Ansprechpartner: Diakon Reinhold Deboy, Saarstraße 4, 63739 Aschaffenburg, Tel: 0 60 21/2 23 32
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