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An die Ränder der christlichen Gemeinschaft zu gehen, Brücken zu bauen, Menschen zurückzuholen, die „nicht den kirchlichen Stallgeruch“ haben: das wünschte sich Eva Meder-Thünemann am Sonntag beim Neujahrsempfang der Pfarreiengemeinschaft Zum guten Hirten. Die 58-Jährige wurde von Pfarrer Florian Judmann und den Besuchern als neue Gemeindereferentin begrüßt.

Eva Meder-Thünemann war bislang mit je einer halben Stelle in der City Pastoral im Martinushaus und als katholische Leiterin des ökumenischen Heilands-Kirchenladens tätig. Letzteres setzt sie auch weiterhin fort. Als Gemeindereferentin wird ihr Arbeitsplatz nun im Pfarrhaus der Pfarreiengemeinschaft in der Saarstraße sein. Sie freue sich auf ein „geschwisterliches Miteinander und eine „Nähe, die nach und nach wächst“, sagte die verheiratete Kirchenmitarbeiterin in ihrer ersten Predigt im Gottesdienst in der vollbesetzten St. Pius-Kirche.

Herzlich aufgenommen wurde Meder-Thünemann auch beim anschließenden Empfang im Pfarrsaal, bei dem Gelegenheit zum ersten Kennenlernen war. Pfarrer Judmann sprach dabei die Sorgen der Gläubigen an, die sich um die Zukunft der Pfarreien in der Stadt Aschaffenburg drehen. „So vieles ist offen“, sagte der vor kurzem zum Dekan ernannte 49-Jährige. Er ermutigte die Menschen zur Mitarbeit im Glauben. Diese beginne bereits beim Umgang mit dem Mitmenschen. Jeder könne mit den ihm eigenen Talenten etwas sichtbar machen von Gott. „Wir müssen uns fragen, wofür wir eintreten, was die Leitidee unseres Lebens ist.“

Pfarrgemeinderatsvorsitzender Armin Rasch meinte in seiner Rede, er habe den Eindruck, „ dass wir Christen recht planlos umherirren und nicht so recht wissen, wohin“. Dabei gelte es, der christlichen Navigation zu folgen, in der es heiße „Folget mir nach“. Es müsse gelingen, wieder mehr Menschen zum Mitmachen zu bewegen, denn sonst könnten viele soziale Leistungen, die die Kirche immer noch erbringe, nicht mehr aufrecht erhalten werden.

Oberbürgermeister Klaus Herzog, der ebenso wie seine Stellvertreter Jessica Euler und Jürgen Herzing Gottesdienst und Empfang besucht hatten, dankte allen Mitarbeitern und Ehrenamtlichen der Pfarreiengemeinschaft für deren Engagement. Die Kirche sei ein Anker, der Menschen zusammenhalte. Herzog wünschte sich unter starkem Beifall, dass „Sie, Herr Pfarrer Judmann, noch mindestens zehn Jahre als Seelsorger hier in der Stadt bleiben können“. (aus dem Main-Echo vom 21. Januar 2020, Cornelia Müller)

 

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