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BITTGANG „PRAY FOR FUTURE“ MIT 50 TEILNEHMERN ÜBER DIE GRÜNBRÜCKE ZUM HAUS OBERLE

Aschaffenburg. Die Tradition des Bittgangs durch die Natur ist in der Pfarreiengemeinschaft Zum guten Hirten seit vielen Jahren Tradition. Erstmals fand er nun unter dem Motto „Pray for Future“ ("Beten für die Zukunft“) statt.

Angelehnt war dieser Leitspruch an die Schülerbewegung „Fridays for Future“, die auch in Aschaffenburg regelmäßig zur Demo gegen den Klimawandel und für den Schutz der Umwelt aufruft. „Die Anliegen der Bittprozessionen früherer Jahrhunderte sind von den Anliegen und Sorgen der heutigen Zeit gar nicht so weit entfernt: Bewahrung der Schöpfung und der Lebensgrundlagen der Heimat“, begründeten die beiden Diakone Reinhold Deboy und Alois Kern die Mottowahl.

Die Diakone hatten die kleine Bittprozession mit Texten, Gebeten und Liedern vorbereitet. Start war an den beiden Kirchen St. Pius und Herz-Jesu. Am Bildstock an der Fasanerie stießen dann beide Gruppen zusammen und gingen den Weg über die Grünbrücke und Großmutterwiese ins Haus Oberle gemeinsam. Dort feierten die Gläubigen sowie Hausbewohner mit Pfarrer Florian Judmann einen Gottesdienst im Innenhof. Unter den gut 50 Teilnehmern war auch Hannah aus dem Aschaffenburger Organisationsteam von „Fridays for Future“. Die Schülerin berichtete von der Motivation der Jugendlichen, die den Politikern und Verantwortlichen vor Augen halten wollen: „Wir haben nicht mehr viel Zeit, den Klimawandel zu stoppen. Es geht um unser aller Zukunft.“ Dies betonte auch Pfarrer Judmann in seiner Ansprache. Der Priester, der vor seinem Theologiestudium zunächst einen Abschluss in Forstwissenschaft gemacht hatte, appellierte an die Gläubigen, die ernste Lage nicht zu verharmlosen. Artensterben, Gletscherschmelze, Naturkatastrophen seien die Folge menschlichen Handelns und dem Streben nach immer mehr Wohlstand. „Wir Menschen müssen endlich aufwachen!“, sagte Judmann.  

„Beim Gang durch die Natur werden Ängste und Probleme der Gesellschaft, der Umwelt, der Kirche, der Alten, der Jungen und der kommenden Generationen benannt, wir beten also für die Zukunft“, fasste Diakon Kern zusammen. Reinhold Deboy ergänzte: „Darin schwingt ganz klar die Erkenntnis mit, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann. Da sind wir als Kirche uns mit den Schülern und ihrer Bewegung vollkommen einig. Ich selbst war bei der letzten Friday for Future-Demo dabei, es war sehr beeindruckend.“

Im Anschluss an Bittgang und Messfeier bewirteten Mitarbeiter aus dem Haus Oberle beim geselligen Beisammensein die Gäste mit Speisen und Getränken. Vielen herzlichen Dank für diese Gastfreundschaft!

Cornelia Müller

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